Wiederholt starker Anstieg des Volumens der europäischen Akquisitions- und Entwicklungsfinanzierungen im ersten Halbjahr 2024

by Nicole Lux

14 Jul 2024

Das Jahr 2024 hat außergewöhnlich stark begonnen: Im Januar verzeichnete die Plattform einen bemerkenswerten Anstieg der Anträge von 1,5 Mrd EUR auf neue Kredite.
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Das Jahr 2024 hat außergewöhnlich stark begonnen: Im Januar verzeichnete die Plattform einen bemerkenswerten Anstieg der Anträge von 1,5 Mrd EUR auf neue Kredite. Diese Zahl entspricht der kumulierten Aktivität, die allein im vierten Quartal 2023 beobachtet werden konnte. Insgesamt blieb die erste Hälfte des Jahres 2024 mit einem monatlichen Volumen neuer Finanzierungsanfragen von 1 bis 1,2 Mrd. EUR pro Monat stark. Darin spiegelt sich das gemeinsame Bestreben von Kreditnehmern und Kreditgebern wider, sich in einer herausfordernden Finanzlandschaft zurechtzufinden und effektive Lösungen zu finden.

Was Kreditnehmer suchen:

Während in 2023 die Refinanzierungsaktivität dominierte, ist die Akquisitionsfinanzierung 2024 wieder der stärkste Markttreiber (ca. 44% der gesamten Finanzierungsanfragen), gefolgt von der Entwicklungsfinanzierung (40%). Das Volumen der Immobilientransaktionen in ganz Europa liegt immer noch unter dem Niveau von H1 2023, der Rückgang hat sich jedoch verlangsamt. Darüber hinaus wird erwartet, dass die Werte für Büro-, Einzelhandels- und Logistikimmobilien bereits den tiefsten Stand erreicht haben, was eigenkapitalstarken Anlegern das Vertrauen geben sollte, mit Investitionen zu beginnen. In Erwartung sinkender Zinssätze und der eindeutigen Tendenz zur Flucht in die Qualität bei den Mietern in erstklassigen Lagen beginnen die Investoren, Kapital zu mobilisieren. Es wird erwartet, dass die Investitionstätigkeit in diesem und im nächsten Jahr weiter an Dynamik gewinnen wird.

Der größte Marktstress im Jahr 2023 auf der Finanzierungsseite wurde durch die Insolvenz von Signa verursacht. Nach Schätzungen einiger Verwalter belaufen sich die Forderungen gegenüber Signa auf insgesamt 8,5 Mrd. EUR, was mehrere europäische Banken dazu veranlasst hat, Kreditverluste zu melden, darunter Unicredit, Raiffeisen International und Erste Group (2,2 Mrd. EUR) sowie Julis Bear (623 Mio. EUR). Das Engagement der Banken gegenüber Signa wird auf 2,7 Mrd. EUR bei 11 Banken, hauptsächlich aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, geschätzt.

Für Fremdkapitalgeber wie z. B. Kreditfonds, die neues Kapital aufnehmen können, soll das Jahr 2024 das „goldene Zeitalter der Fremdkapitalinvestitionen“ sein, in dem vorrangige bis vollständige Darlehensstrukturen im heutigen Zinsumfeld attraktive Renditen bieten.

Die Finanzierungsniveaus für Neuakquisitionen zu neuen Marktwerten erreichen wieder 65% LTV, während die LTV-Niveaus bei Refinanzierungen im Vergleich dazu mit 52-55% niedriger bleiben. Entwicklungsfinanzierungen sind für 65-75% LTC erhältlich. Bei neuen Darlehen sind die Beleihungsquoten in Italien, Frankreich und dem Vereinigten Königreich konservativer als in Nordeuropa wie Deutschland oder Schweden.

Wiederaufleben der Bürofinanzierungstransaktionen:

Seit Anfang 2024 sind Bürofinanzierungen mit einem Anteil von 25 % an allen Finanzierungsanfragen wieder auf dem Vormarsch. Damit liegen Bürotransaktionen an zweiter Stelle hinter den Finanzierungen von Wohnbauprojekten, die 34 % ausmachen. Etwa zwei Drittel der Wohnbauprojekte sind BTR/PRS-Projekte.

Die Nutzer von Bürogebäuden verlangen nach wie vor nach neueren Gebäuden mit niedrigem Energieverbrauch und hochwertigen Dienstleistungen, die sich in gefragten Gegenden befinden. Dies bietet Investoren und Entwicklern die Möglichkeit Renovierungen voranzutreiben.

Der durchschnittliche Beleihungsauslauf (LTV) für neue Bürokredite lag bei 57 %, während der LTV für Wohngebäude bei 64 % lag. Die höchsten LTV wurden für erstklassige Logistikimmobilien mit einer Finanzierung von bis zu 68 % angeboten, während Hotelimmobilien mit 53 % LTV am unteren Ende liegen.

Geografisch gesehen konzentrieren sich die Darlehensanfragen vor allem auf Westeuropa, wobei durchschnittlich 45 % aus Deutschland, 14 % aus den Niederlanden, 20 % aus anderen europäischen Ländern, 10 % aus den Vereinigten Staaten und die restlichen 11 % aus anderen Nicht-EU-Ländern, einschließlich des Vereinigten Königreichs und der Schweiz, stammen.

Insgesamt unterstützt das Absachwächen der Inflation und die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen im Jahr 2024 die Stabilisierung der Immobilienrenditen in ganz Europa in der zweiten Jahreshälfte, was auch zu einer Rückkehr der Eigenkapitalinvestoren führen dürfte, die das Transaktionsvolumen erhöhen werden.

Zum ersten Mal war auch die durchschnittliche Transaktionsgröße konstant hoch, mit einem Durchschnitt von 40 bis 80 Millionen Euro, was auf einen eher institutionellen Charakter der Transaktionen und die zunehmende Akzeptanz digitaler Technologien in der Branche hinweist. "Wir freuen uns, dass FinLoop sich zu einer stabilen Informationsplattform für Kreditnehmer und Kreditgeber in Zeiten der Marktkrise entwickelt hat", sagt Gründer Thomas Schneider.

Über FinLoop

Mit seiner Produktvielfalt ist FinLoop auch ein effizientes Instrument für marktsensible Großkunden, die vollständig auf ihre spezifischen Kriterien und Anforderungen zugeschnittene Lösungen erhalten möchten. Das White Label-Modul bietet größeren FinLoop-Nutzern das Beste aus beiden Welten, indem es eine unabhängige und vollständig maßgeschneiderte Softwarelösung bietet, die dennoch mit dem gesamten CRE-Kreditmarkt verbunden ist. Es handelt sich um ein Technologie-Setup, das On- oder Off-Premises mit einer persönlichen Datenbank und einem Server-Anbieter nach Wahl verfügbar ist.

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Nicole Lux, FinLoop, nicole@finloop.com